Auch bei vollkommen normaler Nutzung eines Wohnraums entsteht z.B. beim Kochen, Baden, Duschen etc. immer auch Wasserdampf, der von der Raumluft aufgenommen werden muss. Auch die Bewohner selbst sind dabei eine Feuchtigkeitsquelle: jeden Tag gibt ein Mensch im Schnitt rund 1 Liter Wasser über den Atem an die Luft ab. Ein halber Liter täglich verdunstet allein über die Haut.
Kalte Luft kann deutlich weniger Wasser aufnehmen als warme: Bei 0°C maximal 5 Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft, bei 20°C sind es etwa 17 Gramm, bei 30°C ca. 30 Gramm Wasser. Eine ausreichende Belüftung muss insbesondere sicherstellen, dass eine dauerhafte relative Luftfeuchte von mehr als 60% vermieden wird, da ansonsten zunehmend die Gefahr von Schimmelbildung besteht. Wird beispielsweise Luft mit einem entsprechenden Feuchtgehalt an kalten (Wand-)Oberflächen etc. abkühlt, kann sie in Abhängigkeit von der Temperatur entsprechend weniger Wasser aufnehmen und so die relative Luftfeuchtigkeit schnell auf kritische 80% oder mehr ansteigen. Wird nach Erreichen der Sättigung die überschüssige Feuchtigkeit schließlich in Form von Wasserdampf abgegegeben, wird dieser natürlich - oftmals zunächst unbemerkt - an entsprechend kalten Oberflächen usw. kondensieren und je nach Dauer der Belastung u.U. erhebliche (Bau-)Schäden anrichten.
Anfällige Stellen/Bereiche sind beispielsweise "Wärmebrücken", die bei diesbezüglich unzureichend optimierten oder schadhaften Konstruktionen z.B. im Bereich der Dämmung, der Fenster-, der Dach- oder ggf. auch Kelleranschlüsse, der Durchbrüche für Installationen, der Zimmer-/Gebäudeecken, der Balkone usw. vorkommen können. Auch große Möbelstücke an schlecht gedämmten Außenwände können problematisch sein.
Abgesehen davon können sich bei unzureichender Lüftung neben der dann ohnehin schlechten Luftqualität (CO2-Gehalt etc.) auch ggf. vorhandene Schadstoffe (wie z.B. Ausdünstungen aus behandelten Möbeln, Teppichen, Farben, Kunststoffen usw.) in höheren Konzentrationen ansammeln.
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